Jasmin Malaika Peters

Heilpraktikerin für Physiotherapie
· RTT® Hypnosetherapeutin
· Schmerz-Coaching

Vaginismus

Vaginismus beschreibt eine unwillkürliche Anspannung oder Verspannung der Beckenbodenmuskulatur. Dadurch wird der Vaginaleingang enger und es wird schwierig bis unmöglich etwas einzuführen. Diese Anspannung kann eine generelle, dauerhafte Tonuserhöhung sein oder sie kann spontan, wie ein Reflex, auftreten.

Aufgrund eines dauerhaft aktivierten autonomen Nervensystems (Wise-Anderson) ziehen sich die Muskeln permanent zusammen, ohne sich jemals vollständig zu entspannen. Dies kann zu einer Verkürzung der Fasern der Beckenbodenmuskulatur führen. Die Fähigkeit der Muskulatur nachzulassen und lang zu werden schläft quasi ein und wird immer weniger zugänglich. Du kannst es am besten verstehen, wenn du dir deinen angespannten Bizepsmuskel nach einem Ellenbogenbruch vorstellst. Nach dem 4 wöchigen Tragen eines Ellbogengipses hat sich der Muskel so lange in einer angenäherten Position befunden, dass seine Fähigkeit sich zu verlängern gerade nicht zugänglich ist. Er ist in der Beugestellung fixiert.

Warum ist das so?

Unser Körper ist so programmiert, dass er mit höchster Effizienz arbeitet. Wenn du die Fähigkeit, deine Muskeln zu dehnen, zu strecken und zu entspannen, nicht regelmäßig nutzt, passt sich dein Körper an die fehlende Nutzung an. Er geht davon aus: was nicht benutz wird, wird nicht benötigt. Also investiert er keine Energie in die Aufrechterhaltung dieser Fähigkeit.
Unsere Zellen erneuern sich ständig und wenn etwas ein paar Wochen (oder länger) nicht benutzt wird, haben die neuen Zellen die frühere Fähigkeit, sich zu dehnen und zu entspannen, vergessen.

Um die Fähigkeit zur Entspannung wiederzuerlangen, müssen die Muskeln lernen, wie sie ihre Fasern wieder verlängern können. Da die Anspannung mit einem hyperreaktiven autonomen Nervensystem zusammenhängt, beginne ich meine Behandlung immer mit der Entspannung und Regulierung des Nervensystems. Zunächst lernst du, den Anteil des autonomen Nervensystem zu aktivieren, der für die Entspannung im Körper verantwortlich ist. Als nächstes gehen wir zu den praktischen Techniken über, mit denen du deine Muskeln direkt entspannen und dehnen kannst. Das Ziel ist es, eine dynamische Leichtigkeit in der Alltagsaktivität wieder zu erlangen.

Die gute Nachricht ist: genau wie beim Ellenbogen ist Vaginismus ein reversibler Zustand. Muskeln und Körperzellen sind unglaublich anpassungsfähig. Mit der richtigen Ansprache und den richtigen Interventionen können wir deine Beckenbodenmuskeln dabei unterstützen, die Länge und die Fähigkeit des Nachlassens wieder zu erlangen. Wenn wir das autonome Nervensystem wieder in Balance bringen, ist die Voraussetzung geschaffen, die Anspannung im Beckenboden zu regulieren.

Mehr über mein Schmerz-Coaching

Direkt nach der Sitzung bin ich nach Hause gefahren und habe für mich entschieden, das gesamte Wochenende alle Verpflichtungen wie Masterarbeit und meine MBSR Übungen zu streichen. Ich habe sehr genau auf meinen Körper gehört und gespürt, dass ich das brauche. Auch wenn mir die Sachen Spaß machen, war es in dem Moment ein Stressfaktor für mich. Vor unserer Sitzung hätte ich nicht so gut auf mich gehört.

Mir hat deine offene und empathische Art sehr gefallen, dadurch fiel es mir auch etwas leichter, mit den neuen aufkommenden Themen umzugehen.

In der Sitzung war für mich besonders prägend, dass du so einen guten Blick für „das echte Leben“ hast. Bei allen anderen Ratschlägen, Behandlungsvorschlägen etc. ist mir immer so eine strikte Forderung nach Disziplin begegnet. Die war für mich aber nie mit meinem Leben vereinbar. Jetzt kann ich besser akzeptieren, dass ich die Übungen an mein Leben anpasse und es manchmal auch besser ist, sie nicht zu machen.

Außerdem fand ich den Aspekt der Stigmatisierung von Alltagsbewegungen sehr wertvoll. Denn bei mir gibt es ja schon eine Art Alltagsbewegung, die mir physisch unmöglich ist. Damit umzugehen und mich „normal“ zu fühlen, ist ja schon ein Riesenschritt. Wenn ich jetzt noch dauernd im Alltag darüber nachdenke, ob meine Sitzposition gut so ist, fühle ich mich ja noch schlechter. Ich finde es schöner, öfter breitbeinig zu sitzen, um mir etwas Gutes zu tun. Jetzt wo ich deine Unterlagen zum Coaching gelesen habe, war für mich sehr mind-blowing, dass du schreibst dass Menschen mit Vaginismus nicht zwangsläufig mehr Anspannung in sich tragen als andere. Bis jetzt hatte ich immer nur das Gegenteil gelesen, dass Menschen mit Vaginismus oft zu gestresst, zu perfektionistisch, zu verspannt allgemein sind. Das trifft in Teilen auf mich zu (wenn auch weniger als früher), aber jetzt denke ich, diese Verbindung hat dazu geführt, dass ich mich selbst noch mehr verurteile. Ich war nicht meine beste Freundin, sondern der Mensch mit dem Kochlöffel – oder die Gynäkologin, die mit dem Spekulum klappert und raunzt: „Entspann dich mal!“.

Insgesamt finde ich diesen Ansatz, die mentale Ebene als wichtigste Priorität anzusehen, total hilfreich.

anon.

Ich weiß jetzt, dass ich immer wenn ich auf mich höre und gut zu mir bin, ich auch ein ganz bisschen die Verspannung lösen kann. In mir ist sonst nämlich total oft ein schlechtes Gefühl, weil ich denke, nicht genug zu machen.

anon.

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Ablauf meines Vaginismus-Coaching Programmes

  • Ausführliche physiotherapeutische Untersuchung des Beckenbodens – auf Wunsch auch intern.
  • Entspannung der Beckenumliegenden- und der Beckenbodenmuskulatur sowie des gesamten zentralen Nervensystem. Dauer der Behandlungseinheit: ca. 45-60 Minuten. In diese Behandlung fließen Elemente aus unterschiedlichen somatischen Körpertechniken ein. Dazu gehören u.a. Auszüge aus der Feldenkrais-Methode und der Hanna-Technik (Thomas Hanna), somatische Atemarbeit nach Middendorf, osteopathische Techniken rund ums Becken, Elemente aus der Thaimassage, Oszillationsmassage und der Shiatsu Körperarbeit.
  • Erstellen eines Trainingsplans für Dilatorenanwendung, Entspannungsübungen, Dehnübungen und Triggerpunkttechniken mit dem Faszienball unter besonderer Berücksichtigung von Becken-, Bein- und Rückenmuskulatur. Der Plan wird von uns gemeinsam erarbeitet und ist maßgeschneidert auf die individuellen Symptome deines Körpers.
  • Psychosomatische Anamnese in der wir Ursachen eines möglicherweise hyperraktiven Nervensystems (upregulated Nervoussystem) herausfinden. Hierbei beziehe ich mich besonders auf die systemische Herangehensweise der Polyvagaltheorie von Stephen Porges und Deb Dana, sowie auf die Inhalte der Rapid Transformational Therapy (RTT®) von Marisa Peer.
  • Beratung zur psychosomatischen Arbeit im Alltag. Gegebenenfalls mit Übungen, Leseempfehlungen und einem Wochenprotokoll.
  • Meine psychosomatische Beratung und traumatherapeutische Körperarbeit basiert auf der Arbeit von Marisa Peer (RTT®), Dr. Richard Schwartz (IFS), Peter Levine (Somatic Experiencing) und Jon Kabat-Zinn (Mindfulnes Based Stress Reduction Programm MBSR). Darüber hinaus habe ich mich ausgiebig mit der Arbeit von David Wise und Rodney Anderson (Wise-Anderson Method, Universität Stanford) zum Thema chronischer Beckenschmerz (Chronic Pelvic Pain Syndrome, CPPS) beschäftigt. Eine Erstellung eines detaillierten Arbeitsplanes wie bei Wise-Anderson ist auch Teil meines Arbeitsansatzes. Ich gehe dabei jedoch weniger rigide vor, da nach dem Stand der neuesten Schmerzforschung jede Form von Stress und Druck in der Behandlung von Klient*innen mit chronischen Schmerzen zu vermeiden ist (L.Moseley, R.Zoffness).

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